„Ein neuer Zugang zueinander“ – Wie Forschung Perspektiven verändert
"Wir haben einen neuen Zugang zueinander gefunden"
Pflege ist mehr als Versorgung – sie ist Beziehung, Austausch und gemeinsames Verstehen. Im Rahmen unserer Forschung bringen wir Angehörige, Menschen mit Demenz, Pflegefachpersonen und Führungspersonen in einen neuen Dialog. Das Zitat stammt von einer Führungsperson:
„Ich war am Anfang unsicher. Soll ich das sagen oder nicht? Aber wenn ich zurückblicke – wie wir heute miteinander gesprochen haben, wie wir [Angehörige, Menschen mit Demenz, Pflegefachpersonen und Führungspersonen] uns begegnet sind – das hat etwas verändert. Ich bin überzeugt, wenn wir uns wiedersehen, würde ich anders auf Sie zugehen. Und wenn Sie bei uns etwas ansprechen, würden Sie das anders tun. Weil wir heute in den Austausch gegangen sind, haben wir einen neuen Zugang zueinander gefunden.“
Diese Worte stammen von einer Pflegefachperson, die an einer unserer Forschungsrunden teilgenommen hat. Es zeigt: Forschung kann Verständnis schaffen und den Alltag in der Pflege beeinflussen – nicht durch abstrakte Theorien, sondern durch erlebte Begegnungen.
"Gemeinsam reden, über Sorgen, Höhen und Tiefen"
„Ich nehme das als Vision mit. Ich wünsche mir, dass wir als Team regelmäßig solche Nachmittage haben. Nicht auf Zwang, sondern freiwillig – weil wir spüren, wie wertvoll es ist. Wo wir gemeinsam reden, über Sorgen, Höhen und Tiefen. Wo wir zurückblicken, aber auch nach vorne schauen: Wo stehen wir heute? Was können wir gemeinsam feiern? Wo gibt es noch Lösungen – im Interesse von Frau Muster? Das wäre mein Wunsch.“
Pflege ist auch emotionale Arbeit - für Angehörige genauso wie für Pflegefachpersonen. Ein Pflegefachmann formuliert es wie folgt:
„Ich dachte immer, dieses Gefühl würde verschwinden“
„Ich habe heute erfahren, dass die Gefühle und Emotionen [Schuldgefühl, schlechtes Gewissen, versagt haben], die wir in diesem Gespräch erleben durften, nicht einfach weggehen, wenn sie sehen, dass es ihrer Mama oder ihrem Papa gut geht. Ich dachte immer, mit Vertrauen und Beziehung [zwischen Pflegenden und Angehörigen] würde dieses Gefühl verschwinden. Aber heute sehe ich, dass es bleibt. Und ich wünsche mir, dass wir Wege finden, Angehörige hier zu entlasten – dass man dieses Gefühl teilt, vielleicht ein bisschen auffängt.“
Genau darum geht es in unserer Forschung: Raum für Austausch schaffen. Perspektiven öffnen. Menschen in ihrer Einzigartigkeit verstehen.